Schritte aus der Depression - Teil 3

Schritte aus der Depression

Teil 3 – Verletzungen heilen - Scham und Schuld loslassen - Dankbarkeit erleben

Eine Depression zeigt sich auf der körperlichen der mentalen und der seelischen Ebene. Im Rahmen dieser vierteiligen Serie zeige ich dir heute weitere drei Schritte aus deiner Depression.

1. Wer hat dich so verletzt?

Dass du jetzt in dieser Depression bist, hat einen Sinn. Deine Seele möchte dir damit zeigen, dass es Zeit ist aufzubrechen und einen neuen Weg zu gehen.

 

Doch manchmal müssen wir erst alte Hürden überwinden, bevor wir Schritte in eine neue Richtung machen können. Deine belastenden Gedanken und negativen Glaubenssätze sind dir beim nächsten Schritt in ein glücklicheres Leben im Weg. Frage dich:

 

Woher kommen diese negativen Glaubenssätze? Wer hat dich so verletzt, dass du solche dunklen Gedanken über dich selbst hast. Ist es vielleicht der aktuelle oder ein vergangener Lebenspartner? Sind es Verletzungen aus deiner Kindheit, die mit zu deiner Depression beitragen?

 

Mach dir bewusst, dass du ein besseres Leben verdient hast. Sag dir selbst: Ich bin wertvoll. Ich bin liebenswert. Ich bin ein guter Mensch. Vielleicht hast du schon von der Arbeit mit dem inneren Kind gehört.

 

Das innere Kind ist ein Teil von dir. Hast du in deiner Kindheit viele verletzende Erfahrungen gemacht, wirken diese in deinem erwachsenen Leben so lange nach, bis sie geheilt sind. Wende dich deinem inneren verletzten Kind zu. Tröste dein inneres Kind und sprich aufbauende, liebevolle Worte. Das hat oft eine tiefe transformierende Wirkung in einer depressiven Phase.

 

Seelische Verletzungen können heilen. Hat dich jemand seelisch sehr verletzt, bist du selbst verantwortlich dafür, dass diese seelische Verletzung wieder heilt. Ist das gerecht? Nein, sicher nicht. Für all das was wir fühlen, für all das, was uns angetan wird, haben wir selbst die Verantwortung zu übernehmen.

 

Du bist es, die/der einen Weg daraus finden wird. Du bist die/derjenige, die/der dich tröstet. Du bist die/derjenige, die deine seelischen Verwundungen versorgt. Sicher können dabei auch ein guter Freundeskreis und eine Therapie weiterhelfen.

 

Doch den Weg hast du allein zu gehen. Das ist nicht nur negativ zu sehen, denn deinen Weg aus der Krise, dein Weg aus den Verletzungen, wird dich stärker machen, wird dich aufrechter gehen lassen und feinfühliger werden lassen für Menschen, denen es ähnlich geht.

2. Befreie dich von Scham und Schuld

Scham und Schuld sind die bedrückendsten Gefühle. Sie sind so mächtig, dass wir es in der Regel nicht lange aushalten können, sie zu fühlen. Wir beginnen diese Gefühle zu verdrängen. Doch dadurch sind sie nicht fort. Sie wirken aus dem Unterbewussten in unserem Alltagsleben und fördern negative Gedanken und belastende Glaubenssätze:

  • Ich bin nichts wert.
  • Das habe ich nicht verdient.
  • Ich bin ein schlechter Mensch.
  • Das kann ich mir nicht verzeihen.
  • Aus dieser Sache komme ich nie wieder heraus.

Was wirfst du dir vor? Hast du das Gefühl, einen Fehler gemacht zu haben, der unverzeihlich wäre? Kann es vielleicht sein, dass du ein_e viel strengere_r Richter_in bist, als alle anderen in deiner Umgebung?

 

Erlaube dir in diesem Fall deine Scham zu spüren. Hast du ein schlechtes Gewissen? Erlaube dir dein schlechtes Gewissen wahrzunehmen.

  • Was sagt es?
  • Wie fühlt sich das schlechte Gewissen an?
  • Was würdest du deinem Gegenüber gerne sagen, wenn du den Mut haben würdest?

 

Erlaube dir in diesem Fall deine Scham zu spüren. Hast du ein schlechtes Gewissen, weil du schon länger nicht mit ihr gesprochen hast. Erlaube dir dein schlechtes Gewissen wahrzunehmen.

  • Was sagt es?
  • Wie fühlt sich das schlechte Gewissen an?
  • Was würdest du der Freundin gerne sagen, wenn du den Mut haben würdest?

Vielleicht möchtest du sie nicht mit deiner schweren Stimmung belasten. Vielleicht hältst du dich nicht für wertvoll genug, dass sie sich Sorgen um dich macht. Fang an deine Gefühle wieder wahrzunehmen und frage dich:

  • Was steckt hinter meinen belastenden Gefühlen.
  • Welche Gedanken machst du dir?

Mach dir bewusst, dass du deine gefühlte Schuld, schon viel zu lange mit dir herum trägst. Nimm wahr, wie diese Schuld dich niederdrückt und dir deine gute Stimmung nimmt. Leg jetzt deine Hände auf dein Herz und sprich:

 

Ich vergebe mir. Ich vergebe mir. Ich vergebe mir jeden Tag ein bisschen mehr.

3. Dankbarkeit üben

In einer depressiven Phase erscheint alles dunkel, schwer und leer. Doch auch in der Nacht strahlen die Sterne. Es gibt eine einfache Möglichkeit, wieder mehr Licht in dein Leben zu bringen, und das ist mehr Dankbarkeit zu üben.

 

Vielleicht fällt es dir am Anfang schwer etwas zu finden, für das du dankbar sein kannst. Schau nicht nur nach den großen glücklichen Lebensereignissen. Schaue nach den kleinen Dingen des Lebens.

  • Vielleicht kannst du dankbar sein, für die schöne Wohnung, in der du lebst.
  • Für eine gute Nachbarin, mit der du ab und zu über Alltagsdinge quatschen kannst.
  • Vielleicht bist du dankbar für deine schönen Haare oder für deine schlanken Beine
  • Vielleicht bist du dankbar dafür, dass du einen Beruf hast, für den du dich ganz bewusst entschieden hattest.
  • Vielleicht bist du dankbar dafür, am Nachmittag in den Wald zu gehen und einen Baum umarmen zu können.

Dankbarkeit ist eine Frage der Einstellung.

Nimm dir direkt einen Stift und Papier und schreibe 15 Dinge auf, für die du dankbar sein kannst. Lass die Liste auf dem Tisch liegen, so kannst du sie immer wieder ergänzen.

 

In diesem Zusammenhang bietet es sich an, ein Dankbarkeitsbuch zu führen, in dem du täglich etwas einträgst, wofür du Danke sagen kannst.

 

Durch das Üben von Dankbarkeit wird der dunkle Himmel der Depression immer mehr von leuchtenden Sternen durchsetzt. Ist es nicht schön, sich von dem Sternenlicht bescheinen zu lassen?

 

Dankbarkeit ist immer möglich. In jeder Situation Gibt es etwas, für das du dankbar sein kannst. Dankbarkeit ist eine Sache des Bewusstseins. In diesem Sinne, lass immer mehr Sterne an deinem Nachthimmel strahlen.


Was hat dir geholfen

aus deiner Depression zu kommen?

Ich freue mich über deinen Kommentar.


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